STECKBRIEF


Motivation
Sowohl Deutschland als auch Österreich sehen sich einer ernstzunehmenden Gefährdung der öffentlichen Sicherheit durch die zunehmende Verbreitung von Anleitungen zur einfachen Herstellung von unkonventionellen Spreng- und Brandvorrichtungen (USBVen) gegenüber. Die Sicherheits- und Einsatzkräfte beider Länder müssen in der Lage sein, verdächtige Objekte wie etwa herrenlose Gepäckstücke, manipulierte Mülleimer oder umfunktionierte Pyrotechnik, schnell, zuverlässig und mit einem möglichst geringen Eigenrisiko zu untersuchen. Doch die derzeit im Einsatz befindlichen Technologien stoßen allzu oft an ihre Grenzen. Einer der Gründe dafür ist, dass Objekte, wie z. B. in einer Ecke abgestellte Gepäckstücke, nicht von allen Seiten zugänglich sind. Aufgrund dieses konkreten Bedarfs und der aktuell erhöhten Gefahrenlage wurde das Projektvorhaben DURCHBLICK auf der deutschen Seite vom LKA Baden-Württemberg, dem BKA sowie der Bundespolizei initiiert und gemeinsam mit dem Austrian Institute of Technology (AIT) auf österreichischer Seite vorangetrieben.

Ziele und Vorgehen
Ziel des bilateralen Projekts DURCHBLICK ist es, für die Einsatzkräfte in Deutschland und Österreich ein leistungsstarkes Sensoriksystem verfügbar zu machen, welches robotergestützt an potenzielle Gefahrenquellen herangesteuert werden kann und das die Einschränkungen bisheriger Systeme nicht aufweist. Auf diese Weise sollen umfangreiche, präzise Daten über das verdächtige Objekt als Entscheidungsgrundlage für die Einsatzkräfte gewonnen werden. Dazu werden vier Aspekte bearbeitet: (1) theoretische und experimentelle Evaluierung von Sensortechnologien sowie die Untersuchung von Synergieeffekten durch Sensordatenfusion komplementärer Methoden; (2) Weiterentwicklung und Verbesserung von aktiven Methoden wie die Röntgen-Rückstreu-Technologie und passiven Sensorsystemen wie die Gamma-Kamera; (3) innovative, interaktive Darstellung der gewonnenen Informationen zur optimalen Unterstützung der Entscheider und (4) ethische und rechtliche Betrachtung der Implikationen der Technologie für Einsatzkräfte und Dritte.

Innovationen und Perspektiven
Das Ergebnis des Projekts wird ein Demonstrator mit einem Mehrwert gegenüber existierenden oder in Entwicklung befindlichen Systemen sein, der nach Möglichkeit nicht nur mit dem im Projekt als Basis benutzten Robotersystem, sondern modular auf verschiedenen System eingesetzt werden kann. Damit können Behörden und Endanwender verdächtige Gepäckstücke auch bei nur einseitigem Zugang berührungslos auf eine potenzielle Gefährdung hin untersuchen und Beweise sichern.

Programm
Forschung für die zivile Sicherheit
Bekanntmachung: „Zivile Sicherheit – Aspekte und Maßnahmen der Terrorismusbekämpfung“

Gesamtzuwendung
2,1 Mio. € (D: 1,3 Mio. €, AT: 0,8 Mio. €)

Projektlaufzeit
05/2017 – 05/2019

Hier der Link zur BMBF-SiFo Webseite







Darstellung der Ergebnisse des deutsch-österreichischen Gesamtprojekts